Ernte - Dank

Das Erntedankfest ist von seinem Ursprung her ein christliches Fest. Wir sagen Danke für die Gaben der Natur. Möchtest du das Wort etwas näher betrachten?

Es enthält Ernte und Dank. Zwei kraftvolle Worte, die dein Leben sehr bereichern können. In der Landwirtschaft und in den privaten Gärten sind es die Früchte, die wir nach getaner Arbeit im Herbst ernten. Aber genauso ist es Ernte, wenn wir am Arbeitsplatz ein Projekt bearbeitet haben und nun sehen, dass unsere Arbeit erfolgreich ist - Früchte trägt. Wir ernten auch in unseren Beziehungen. Wenn wir uns regelmäßig Zeit nehmen, um unsere Partnerschaften und Freundschaften zu pflegen, können daraus wertvolle und stabile Beziehungen wachsen. Diese Verbindungen bereichern uns im Alltag und machen ihn schöner - auch in Zeiten, in denen es uns nicht so gut geht.

Gewachsen sind im Laufe der Jahre auch unsere Kinder. Haben wir ihnen durch eine liebevolle und fördernde Erziehung in der Kindheit ein gutes Lebensfundament mitgegeben, so empfinden wir ähnlich wie bei der Ernte, wenn wir sehen, wie sie in ihrem Leben ihren Weg finden. Wie wäre es, sich an diesem Erntedank mal etwas Zeit zu nehmen und auf das eigene Leben zurückzublicken?

Was habe ich in meinem Leben gesät und geerntet? An Wissen und Erfahrungen, auf dem beruflichen Weg, in meinem Zuhause, in meinen Beziehungen und mit meiner Familie. Nichts im Leben ist selbstverständlich. Deshalb ist dieses Bewusstsein der Ernte so wertvoll. Messen wir uns doch so oft an dem, was andere haben, vergleichen uns und spüren dadurch Mangel. Verändern wir jedoch den Fokus und richten uns neu aus auf uns und all unseren „Reichtum“, sind wir plötzlich in der Fülle. Fülle fühlt sich gut an und hebt unser Bewusstsein. Und das passt vielleicht auch gut zu Erntedank: Bewusst sein - bewusst werden. Immer wieder innehalten und die Fülle sehen und wertschätzen. Ernte – Dank.

Während ich dies schreibe, fällt mir zu Erntedank auch meine Mutter ein. Immer, wenn ich sie besuche, und besonders natürlich im Sommer und Herbst, darf ich in ihrem Garten ernten, obwohl ich nicht gesät habe. Ist das nicht schön? Ich denke, das kennen viele Eltern und Großeltern und auch die Kinder oder Enkelkinder, egal, wie alt sie sind. Mütter und Väter und Großeltern schenken gerne. „Möchtest du heute Tomaten oder Gurken mitnehmen? Wir hätten auch noch Kartoffeln?“ Ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke, wieviel ich im Laufe der vielen Jahren im Garten meiner Eltern schon ernten durfte. Vielleicht gibt es in deinem Leben auch jemanden, an dessen oder deren Ernte du immer teilhaben darfst oder durftest. Ernte – Dank.

Danke sagen: Gott und den vielen Menschen, die dich in deinem Leben begleitet haben und es noch immer tun. Denk aber auch an dich: Danke dir selbst, deinem Sein für all das, was du jeden Tag schaffst, auch wenn es nur kleine Dinge sind. Dankbarkeit - das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien – wirkt gesundheitsfördernd. Dankbare Menschen sind nicht nur gesünder und besser gelaunt, sondern auch emotional stärker und leistungsfähiger.

 

Vielleicht kennst du das Lied: „Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag…“. Manchmal fällt mir das Lied ein und ich erfinde dazu meinen eigenen Text. Ich empfinde Freude, wenn ich es singe, und es schenkt mir ein gutes Gefühl. Eine andere Möglichkeit, Freude zu empfinden, ist eine tägliche Dankbarkeitsroutine. Abends etwas Zeit für Reflektion: Was habe ich heute alles geschafft? Gerade, wenn du krank bist, kann schon die Tasse Tee, die du dir machst, eine Leistung sein. Was habe ich mir oder einem anderen Menschen Gutes getan? Was hat mich erfreut? Was ist meine Ernte an diesem Tag? Danke sagen für heute - für das Leben. Ernte – Dank.

Angela Karl

Heilpraktikerin für Psychotherapie & Life Trust Coachin

Heilsame Begegnung

Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz & Coaching 

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 "Heilsame Begegnungen können deine Seele berühren und haben die Kraft, dein Leben zu verändern."